Samstag, 18. Oktober 2008

Leoben ist immer eine Reise wert:-)

Dem IML ...
20081015_leoben iml
... mit Bernadette Wieser und ihrem lieben Team ist dieses Posting gewidmet. Letzten Mittwoch war es zum 2.mal soweit und wir machten uns frühmorgens auf en Weg nach Leoben, wo Gabriel sein Können & Wollen unter Beweis stellen konnte und wir wieder viele interessante Infos und einen Haufen Anregungen zur weiteren Arbeit mit Gabriel mitnehmen durften. Ich kann einen Besuch im IML wirklich nur wärmstens weiterempfehlen.
Der Ablauf: Gabriel konnte sich sofort an unseren Besuch im letzten Jahr erinnern und marschierte sofort in den "Spielbereich", wo er sich mit einer lieben Mitarbeiterin gleich ans Werk machte und drauflos-spielte/arbeitete. Währenddessen setzten wir uns mit Bernadette Wieser bei einem leckeren Kaffee zusammen und besprachen Gabriels Entwicklungen im letzten Jahr und worauf bei Gabriels "Untersuchung" (blödes Wort für einen Spielvormittag) besonders geachtet werden sollte. Alles immer mit vielen "Hintergrundinfos" gespickt - es ist für mich immer wieder faszinierend, worauf zBsp. mathenmatisches Denken aufbaut, welche Grundfähigkeiten wofür wichtig sind, wie die Rechts- oder Linksseitigkeit besimmt wird (war einer der Schwerpunkte bei Gabriel, da der zeitweise immer noch wechselte)
Anschließend hieß es für Alex und mich, knappe 2 Std. zu "überbrücken", was wir in einem lieben kleinen Kaffeehaus taten.
20081015_leoben cafe steinscherer03
Wieder zurück im IML durfte Gabriel sich ein Video aussuchen und es sich auf der Couch gemütlich machen, liebevoll gekuschelt & umsorgt von Nicola:-) Und wir erfuhren, wie & was Gabriel gearbeitet hatte, was prima geklappt hatte und wo es noch Förderansätze gibt. Auch hier bekamen wir wieder viele "Hintergrundinfos", sehr viel postivies Feedback und unheimlich viel positive Motivation für unseren weiteren Weg. Zum Abschluß gab´s noch eine ungesunde Stärkung beim goldenen "M"*g* und nachmittags waren wir wieder in Wien.
In etwa zwei Wochen bekommen wir dann einen ausführlichen Bericht und einen, auf Gabriel zugeschnittenen, Förderplan mit erfahrungsgemäß leicht umzusetzenden Übungen, die man gut in den Familienalltag einbinden kann:-)
Also: an alle mit Kindern mit Down Syndrom hier meine Empfehlung, auch mal eine Reise nach Leoben zu machen - wir haben uns wieder unheimlich gut aufgehoben gefühlt, kamen innerlich gestärkt wieder nach Hause und auch wenn man die Fortschritte seines Kindes genau beobachtet, tut es unheimlich gut, die Stärken seines Kindes auch mal von jemandem anderen zu hören, zu erfahren, wofür das bereits Erlernte eine Basis bildet. Dass man auch noch einen persönlich erarbeiteten Förderplan mitbekommt finde ich auch unheimlich wertvoll - freilich lese ich mich in viele Fördermöglichkeiten ein, doch steht man oft unschlüssig da, angesichts der Fülle an Arbeitsmöglichkeiten, weiß nicht, wo man ansetzen soll, hat Angst, etwas wichtiges auszulassen, versucht evtl alles umzusetzen, wovon man mal gelesen hat, um dann schon alleine aufgrund des Zeitmangels, oder mangelnden Willens des Kindes kläglich zu scheitern, zudem noch mit einem schlechten Gewissen, das wahrscheinlich sowieso unnötig ist;-) So hat man einen guten Leifaden, einen Plan, wo man anfängt und Infos, wohin es führen soll:-)
Meine persönliche Einstellung vertritt auch eindeutig mehr die Förderung im Alltagsgeschehen, als "Therapien" in nicht-alltäglichen Situationen - erfahrungsgemäß macht Gabriel in "Therapie-Umgebungen" sowieso nicht so gerne und gut mit, und in seinem späteren Leben wird er nicht in einer therapeutischen Umgebung bestehen müssen, sondern im ganz normalen Leben, mit all seinem Chaos. (hierzu sei angemerkt, dass Gabriel auch keine körperlichen schweren Probleme hat -also eine Physio ist zBsp. nicht medizinisch nötig) - wir besuchen einmal pro Woche das heilpädagogische Voltigieren und immer montags unsere Logopädin - solange es Gabriel halt Spaß macht und er gut mitarbeitet - was derzeit auf jeden Fall der Fall ist:-)

3 Kommentare:

♥ maaria hat gesagt…

Liene Nora, ich freue mich für euch über diese gute Neuigkeiten!
Gibt es kein ähnliches Zentrum in Wien/Umgebung? ... ich merke schon, mein Kommentar kommt in Romanform, Ich rufe dich mal an, liebe Nora ;-) Bis später.

*wink*

Melanie hat gesagt…

Hi Nora,

Das hört sich richtig prima an. Nicht nur IML, sondern auch was DU für eine Einstellung hast.
Ich denke auch, dass es nichts wichtigeres gibt, als das Lernen im Alltag. Das ist nun mal das Leben wie es sich abspielt.
Im Spiel mit den Freunden lernen sie am allermeisten ...

Liebe Grüße
Melanie

Nora hat gesagt…

@Jaana: nein, derzeit ist es das einzige derartige Zentrum - da man aber etwa einmal im Jahr hinfährt, ist es nicht zu schlimm:-)
In Wien gibt es die DS-Ambulanz, für medizinische Belange (im 3.Bezirk Rudolfstiftung) und etwa alle 2 Jahre einen DS-Kongreß, wo Wissbegierige ein ganzes WE lang von einem Vortrag zum nächsten hüpfen können:-)
Ja ruf ruhig an - bin nachmittags gut erreichbar heute:-)

@Melanie: auch wenn´s komisch klingt: ich bin auch froh über meine Einstellung und habe bisher nur positive Erfahrungen damit gemacht. Auch bei meinen Großen vertrete ich diese Meinung und das war auch mit einer der Entscheidungsgründe für die Montessorischule - weil dort "lebensnah" gelernt wird.

Ich habe von Anfang an versucht, mich nach Gabriels Wünschen & Bedürfnissen zu richten - anders geht es auch gar nicht, denn wenn er nicht will, hat man keine chance - so gesehen nach einem jahr Physio - Totalstreik, Therapiepause & enorme Schübe in der pause - er zeigt uns schon seinen Weg, denke ich. Trotzdem gibt es immer viel zu tun und ein kleines schlechtes Gewissen schleppt man sowieso immer mit sich rum...*seufz*

Soviel nun zum Roman-Kommentar*g* - *winkzujaana*;-)

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