Mittwoch, 18. März 2009

fördern & fordern Teil1

Das Thema Förderung ist natürlich ein Thema das uns stets begleitet und allgegenwärtig ist - nicht dass wir von einer Therapie zur nächsten hetzen - das war nie mein, Ding, da mein Ziel immer die Normalität war und ich nicht wollte, dass Gabriels Kindheit von "therapeutischen Umgebungen" geprägt wird, sondern vom normalen Alltagsgeschehen, das er schließlich mal alleine bewältigen soll.
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Ich habe viel, viel, viel über die Förderung bei und zusammengeschrieben, und in jeder freien Minute kommt ein wenig dazu - also werde ich es Euch in "kleinen Häppchen" servieren, damit ihr nicht zu viel zu lesen habt;-)
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ich versuche also mal, meinen "Prozess" zum Thema Förderung zu beschreiben...
die genannten Förderprogramme werde ich nicht im einzelnen beschreiben, sondern mit Links zu betreffenden Infos hinterlegen - es gibt wirklich viele sehr interessante Wege, sein Kind zu unterstützen und zu fördern:-)
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Nun zu unserem Fördern und Fordern :
Beim unten beschriebenen „Aufräumen“ des Kopfchaos war natürlich mal naheliegend, „nach Plan“ zu arbeiten, zu fördern. Ich hatte das komplette „Kleine Schritte“ Programm studiert, mich in die gebärdernunterstützte Kommunikation nach Etta Wilken eingelesen und alle Gebärden auswendig gelernt und noch einige andere Bücher gelesen.
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In vielen werden den Eltern Tabellen nahegelegt, die Entwicklungsschritte dokumentieren sollen und „Schwächen“ aufzeigen sollen – ein guter Gedanke wie ich fand, denn allzu oft verliert man ja selbst den Überblick. Also begann ich, Tabellen anzufertigen, mir Förderziele zu überlegen und die dazugehörigen „Arbeiten“ vorzubereiten, sowie fixe Arbeitsstunden freizuschaufeln – doch wie es nunmal so ist: in den „Arbeitszeiten“ hatte Gabriel oft überhaupt keine Lust, sondern wollte viel lieber Legospielen oder eine Zugstrecke bauen, die Großen brachen einen Streit vom Zaun, jemand war an der Tür und und und...
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Letztlich war ich wieder frustriert, hatte nur „verpasste Chancen“ vor Augen und ein Tabellenchaos par excellence;-)
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Die Gebärdenunterstütze Kommunikation ist geblieben, meine Tabellen sind „ausgezogen“.
Irgendwann habe ich für mich erkannt, dass es ja auch „Förderung“ ist, mit Gabriel den Legoturm aufzubauen, Schienen zu verlegen oder eine Stunde lang ein Buch zu lesen und Lieder zu singen. Das „fördernde“ im normalen Spiel mit Kindern verliert man vielleicht etwas aus den Augen, wenn man „besondere Bedürfnisse“ attestiert bekommen hat.
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Schließlich kann man in all diese „normalen“ Spiele auch mit etwas Geschick und „Hinterlist“*g* Extra-Übungen einbauen – zBsp. Die Farben üben, Übungen zur Serialität beim Turmbauen einbauen, graphomotorische Übungen in einen Fingerfarben-Po-Abdruck einbauen usw. - eigentlich ein ideales Feld für Kreativität:-) Man muss nur aufmerksam sein, was gerade interessant ist, und dort einhaken und die „eigenen Belange“ unauffällig miteinbauen;-) dafür ist selbstverständlich eine vorhergehende Beschäftigung mit der Entwicklung und den Möglichkeiten der Uterstützung notwendig, aber in den normalen Alltag eingebaut macht es nicht nur Gabriel sondern auch mir mehr Spaß und läuft "entspannter" ab:-)
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Ich denke schon, dass das Tabellenführen für viele eine gute und hilfreiche Methode ist – schließlich gibt es viele gut organisierte Menschen – nur ich gehöre halt nicht dazu, ich bin chaotisch und steh dazu;-) Deshalb meine erarbeitete „Weisheit“: es geht auch ohne Tabellen, es geht auch spontan und nur mit einem groben Plan im Kopf;-)

1 Kommentar:

Sue hat gesagt…

Hallo Nora!!
Ich lese ja jeden Tag bei dir mit und muss dir auch mal sagen, dass ich es so wunderbar finde, wieviel Liebe und Herz dein Blog und deine Lebensgschichtln ausdrücken!!

Alles Liebe und Gottes Segen
Susanne

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